>>Route 213

<<< Weideburg

Ungeduldig trat die junge Dame von einem Fuß auf den anderen und streichelte dabei ihr Gallopa das zufrieden schnaufte. Der Wind fuhr durch das Wegstück auf dem sie sich befanden und das Gras wiegte sich im Wind. Ein kleiner Seufzer kam ihr über die Lippen als Glurak einfach nicht wieder auftauchen wollte, Arcanus ebenso wenig. Gerade fasste sie den Entschluss wieder zurück zu reiten, als das kleine Flamara an ihrem Schuhen zupfte. "Huch?" Überrascht sah sie nach unten. Das kleine Pokemon machte sie auf ein rascheln im Gras aufmerksam und sofort vergaß Ia ihren Entschluss. "Gallopa, wir reiten später noch einmal.", sprach sie grinsend und nahm das Pokemon zurück in den Ball. "Wie wäre es mit einem Kampf, Flamara?", fragte sie mit leuchtenden Augen. Nun stellt sich einem die Frage, warum ein Top 4 Mitglied gerne gegen irgendein daher gelaufenes wildes Pokemon kämpfen wollte. Nun, das war einfach zu beantworten. Kaum jemand schaffte es in die Pokemonliga, und einfach so wollte doch kaum jemand gegen sie Kämpfen. So war ihr letzter Kampf lange her, und möge das wilde Pokemon noch so einfach zu besiegen sein, hatte sie nun einfach Lust darauf. Flamara sprang sofort freudig in das Gras und Lyra folgte ihm grinsend. In Gedanken verloren lief sie durch die Wiese, Flamraa würde sich schon zu bemerken geben, sobald es das andere Pokemon gefunden habe. So liefen sie weiter und weiter, ohne auch nur eine Spur von dem erhofften Gegner zu finden. Irgendwann blieb die junge Frau seufzend stehen. "Gib's auf Flamara. Wir suchen und nachher einen anderen Gegner, ja?" Ihr Blick schweifte umher bis sie ein merkwürdiges glitzernd entdeckte. Sie kämpfte sich durch die Büsche die ihr den Weg versperrten, bis sie erkannte das das glitzern eine Spiegelung der Sonne gewesen war. Eine Spiegelung auf einem See. Dem See der Kühnheit. Ein heftiger Windstoß lies sie taumeln und sie drehte sich um. "Ach, hallo Glurak.", meinte sie grinsend und vergaß völlig, warum sie den Gefährten los geschickt hatte. Stattdessen rief sie auch Glurak zurück in den Ball und lief weiter bis sie den riesigen See erreichte.

>>> See der Kühnheit

<<< See der Kühnheit

Langsam verlor Glurak wieder an Höhe und ohne wirklich nachzudenken, kletterte das Mädchen wieder von seinem Rücken. Dort ließ es sich auf den Boden sinken und lehnte sich gegen das riesige Pokemon. Der Tag war noch frisch, aber es war schon so viel passiert. So saß sie dort einige Minuten, und probierte die Ereignisse des Morgens irgendwie zu verarbeiten. So recht gelang es ihr nicht. Also stand sie seufzend wieder auf, klopfte ein bisschen Dreck von ihrer Kleidung und ließ dann ihr kleines Flamara aus dem beengenden Pokeball, welches sich sofort aufmunternd an sie schmiegte. Dann ließ sie ihren Blick schweifen, auf der Suche nach einer ganz bestimmten Person. Sofort hatte sie ein schrecklich schlechtes gewissen, das sie einfach so abgehauen war. Hoffentlich war er nicht sauer...
Und wie sollte sie ihm bloß erzählen was passiert war? Am besten gar nicht. Im selben Moment setzte sie wieder die Maske auf, die sie eigentlich immer trug, und verbarg alle Ängste, Sorgen und Schmerzen. Sie wusste, das das nicht gut war, aber so war sie nun mal. Daraufhin durchschritt sie die Route, noch immer auf der Suche nach ihren Freund.

Arcanus lief über die Route, auf der Suche nach seiner Freundin.
Tenebras zeigte ihm den Weg. Es dauerte eine Zeit, bis er Lyra wiederfand.
Als er sie sah, lief er auf sie zu und umarmte sie vor Freude. "Hey, wo warst du denn plötzlich?
Ich mach mir doch Sorgen um dich ... ", meinte er. Tenebras landete neben den beiden auf den Boden
und gab einen bestätigenden Laut von sich. Arcanus ließ das Mädchen los und ging ein paar Schritte zurück,
Tenebras holte er zurück in seinen Pokeball. "Können wir denn jetzt endlich irgendwas machen?", fragte er lachend.
Aber als er sie ansah, spürte er, das irgendwas nicht stimmte. "War irgendwas?", fragte er, aber ihre Antwort konnte er sich schon denken..

Lyra zuckte kurz zusammen, als ihr Freund Arcanus plötzlich hinter ihr auftauchte und sie ansprach. Sie drehte sich schnell um und wurde erst ein Mal von seiner Umarmung überrumpelt, dann fing er schon an zu Fragen, was denn los gewesen sei. "Hey! Es tutu mir echt total Leid, das ich einfach so weg war... Ich habe mit Flamara etwas trainiert und wohl die Zeit vergessen. Nichts ist los.", antwortet sie und versuchte ihn zu beruhigen, während sie ihn freundlich anlachte. Ihre eigentlichen Schmerzen verdeckte sie, so wie immer. Wegen der Lüge hatte sie zwar sofort ein schlechtes gewissen, aber sie probierte schnell davon ab zu lenken.
"Klar können wir jetzt was machen!" Sie überlegte kurz. "Hast du von diesem Event gehört? es startet heute, wenn du Lust hast können wir da ja mal hin. Mit Glurak kommen wir auch noch rechtzeitig nach Fleetburg, von dort aus fährt dann ein Schiff zur Neumondinsel. Na, wie wärs?", erzählte sie von dem Event, von dem sie vor einigen Tagen in der Zeitung gelesen hatte und welches sie sofort interessiert hatte. Sie hoffte, das Arcanus Lust darauf hätte mit ihr dort hin zu gehen, aber sonst würden sie halt irgendetwas anderes machen. Mit einem Grinsen im Gesicht wartete sie auf seine Reaktion und trat dabei ungeduldig wie eh und je von einem Bein auf das andere.

"Ah.. In Ordnung, dann ist ja gut." - Er wusste, das es nicht so ist.
Aber so war Lyra halt, sie redet nie über Probleme. Dann fing sie mit dem nächsten Thema an.
Sie redete von einem Event, von dem er auch schon gehört hatte.
"Das wäre bestimmt sehr interessant... Ich würd nur zu gern dorthin gehen."
Er überlegte ein wenig und lief nachdenklich im Kreis umher. Dies war mehr eine schauspielerische Geste,
die Antwort wusste er eigentlich schon. "Allerdings ... ich hätte noch andere Pläne."
Er drehte sich um und schaute dem Mädchen in die Augen. "Aber: Wenn du dort hinmöchtest, geh ruhig.
Ich habe leider noch was anderes vor. Falls ich es rechtzeitig schaffe, folge ich dir aber."
Er nickte ihr zu und wartete auf ihre Antwort.

Mit gerunzelter Stirn beobachtete Lyra, wie ihr Freund ihr antwortete und dann nachdenklich im Kreis lief. Das hieß nichts gutes, und ihre Vermutung bestätigte sich auch kurz darauf. Er hatte also keine Zeit.
"Och menno...", sagte sie und machte dabei einen Schmollmund. Dann würde sie eben alleine fliegen... Schade eigentlich, aber wenn er noch was zu tun hatte konnte man das wohl nicht mehr ändern. Irgendwie war alles was er tat, ungemein wichtig. Sie hingehen tat immer nur das, was ihr gerade passte. Nun, das war eben der Unterschied zwischen den beiden, aber trotzdem waren sie seit vielen Jahren befreundet.
"Na gut... Aber versprich mir, das du nach kommst!", meinte sie und hatte schon wieder ein Lächeln im Gesciht, während sie Arcanus flüchtig umarmte. Dann lief sie zu ihrem Glurak, was sich schon erhoben hatte und kletterte darauf. Während das riesige Feuerpokemon abhob winkte sie der immer kleiner werdenden Person noch zu, dann wand sie ihr Gesicht in Richtung Fleetburg und genoss den kühlen Wind der ihr entgegen schlug.

>>> Fleetburg