(aus: Stadt Erzelingen)
Ich hatte nie gedacht, dass Kohle so vielseitig und *interessant* sein konnte. Dachte ich mir zumindest ironisch.“Ob sich die Farben auch bei normalen Feuerpokémon ändern können..?“, die frage musste ich mir lauter vorgesagt haben als gedacht, denn ein Mann sprach mich plötzlich von hinten an: „Durchaus denkbar!“. Ich erschrak mich gleich, doch er quatschte einfach weiter: „Wichtige Ausgangsstoffe sind immer ein Kupfersalz, ein Chlorlieferant, ein Oxidationsmittel und ein Brennstoff.“ „Also könnte jedes Feuerpokémon durch ihr Futter andere Flammen erzeugen? Auch blaues?“, fragte ich gleich interessiert. Der Mann, etwa so alt wie Opa, mit Schnauzer und einem Bergarbeiterhelm auf seinem Kopf lächelte mich an und nickte: „Ja, möglich wäre es, denn Herkömmliches Kupfer besteht aus zwei Isotopen, Cu63 und Cu65, Chlor hat ebenfalls zwei stabile Isotope, Cl35 und Cl37. Das bedeutet, dass es in jeder blauen Flamme vier verschiedene Emitter gibt: Cu63Cl35, Cu63Cl37, Cu65Cl35 und Cu65Cl37. ...“
Ich bekam nicht mehr viel mit, denn er verwendete Begriffe die ein Chemiewissenschaftler vielleicht verstehen würde... Schließlich kam er doch noch zum Schluss, wohl möglich weil ich immernoch da stand wie ein Fragezeichen und ihn anstarrte. „Also ja, es ginge, wobei die Stoffe in höheren Mengen giftig für Pokémon werden können und der Effekt wäre auf jeden Fall von nur kurzer Dauer.“
„Hast du etwa vor dein Ponita zu vergiften, nachdem du es als Feuerwerk benutzt hast?“, schallte es frech von der Seite. Der Typ, der uns vorher fast umgefahren hätte stand nun plötzlich nicht weit von mir. Zornig drehte ich mich in seine Richtung. „He Schumi! Was fällt dir ein mich hier so anzulabern! Sei froh dass ich dir nicht nach und dein Drahtesel zertrampelt habe!“
Der Kerl, etwa in meinem alter, blond, aber einfach gekleidet trat nun auf mich zu und meinte Rotzfrech: „Musst ja mit deinem Gaul nicht auf meiner Strecke stehen!“
„Ich wusste ja gar nicht dass ein Kleinkind wie du auf den Fußgängerweg üben willst mit dem Fahrrad zu fahren. Es scheint dir jedenfalls noch eine Nummer zu groß zu sein, aber die Landung war perfekt!“, grinste ich hämisch.
„Aber Kinder lasst das bitte im Museum!“, versuchte der Mann eben zu beschwichtigen, denn obwohl es nicht so gut besucht war, erregte die Diskussion doch Aufmerksamkeit.
„Ich war sowieso hier fertig! Recht schönen Dank auch für die Infos!“, bedankte ich mich mit einer leichten Verbeugung und wandte mich gleich zum Ausgang. Der Junge keifte noch etwas hinterher, was ich aber nicht verstand und mich ehrlich auch nicht bekümmerte.
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